Erlebnisberichte und Funde aus dem "Mikroskopikum"
Bergkristall unter der Lupe. Fund der geologischen Erkundung um Seifhennersdorf.
"Quarz" und "Querx" - die Ähnlichkeit ist nicht zufällig. Sollen doch die kleinen Berggeister den Quarz gemacht haben, um die Erzgänge "taub" zu machen. Und: passenderweise steht das Kiez "Querxenland" direkt auf einem dicken Quarzgang :-)
Januar 2021: Ein Blick aus dem Fenster. Draußen ist tief verschneiter Winter. Drinnen wird es nicht langweilig. Auf der Fensterbank wächst eine Rose im Topf tapfer und sieht sich die Winterpracht draußen an. Ein abgefallenes Blatt bietet Gelegenheit, mit der "Lackfilm-Technik" die Blattunterseite im Detail unter dem Mikroskop zu betrachten. Die Bildergalerie zeigt die Schritte der Präparation: Blatt, Blatt einseitig mit Lackfilm bestrichen, Tesa-Abzug des Lackfilms, Abzug auf dem Objektträger, und zwei Bilder unter dem Mikroskop. Sie zeigen die "Blattnerven" (= Leitbündel im Blatt), die Zellen der unteren Epidermis, und ein paar Spaltöffnungen.
... Feuersteine, Blauquarze, Bergkristalle
Wandertag der neuen 5. Klasse in Seifhennersdorf
Es war, nicht nur vom Wetter her, ein schöner Tag: 23 neue Fünftklässler der Mittel-/Oberschule Seifhennersdorf, waren am Donnerstag, 27. August in Begleitung ihrer Lehrer auf Forschungswanderung rund um den Jockelberg und das Querxenland. Ob Feuersteine, die die Gletscher der Elster-Kaltzeit vor 320.000 Jahren aus dem Ostseeraum mitgebracht haben, ob die bläulichen Quarze im Rumburger Granit, ob kleine, goldene Pyrit-Würfel im Grünstein-Wegeschotter oder kleine Bergkristalle im Milchquarz-Gang - es gab viel zu finden, mitzunehmen und auf der eigens zuvor gezeichneten „Expeditionskarte“ einzutragen. Die Rucksäcke wurden schwer und schwerer, wo der Proviant weniger wurde, wurden die Steine mehr. Für Andreas Braun, der den Wandertag als Geologe begleitete, war es gar nicht so einfach, zwischen all den „Fund-Händen“, die ihm fragend hingestreckt wurden, noch Erklärungen zu liefern. Aber was an diesem Tag nicht erklärt werden konnte, das wird die „Forscher-AG“ im Rahmen des GTA-Angebots noch liefern können und auch der kommende Geographie-Unterricht. Wie schön, wenn zu dem „Sich-Kennenlernen“ auf einer gemeinsamen Wanderung noch die Begeisterung darüber kommt, was das Gebiet um Seifhennersdorf so alles an unerwarteten Fundpunkten zu bieten hat. Ein Tipp von mir an die jungen „Expeditionsteilnehmer“: Die Steine nicht einfach nur zu Hause dreckig irgendwo hin legen, sondern waschen, sich Sammlungsschächtelchen dazu basteln, Etiketten rein legen und, wo noch Fragen zu den Stücken sind, einfach direkt nochmal nachfragen. Danke, 5. Klasse, danke Lehrer-Team, danke dem Vater, der die sportliche Tour mitgewandert ist: Ihr wart eine gute Truppe!
... Herbst. Mikroskopie passend zur Jahreszeit: mikroskopisch kleine Pilze "fressen" die abgefallenen Herbstblätter.
... Mikrofotografie, künstlerisch betrachtet
Beim Mikroskopieren mit den Kinder- und Erwachsenen-Gruppen im Mikroskopikum geht es immer um die künstlerische Ästhetik, die viele Mikroskop-Präparate zeigen, wenn man sie speziell beleuchtet. Mini-Edelsteine können wundervolle Eigenfarben zeigen, ein normales Sandkorn leuchtet in allen möglichen Interferenzfarben, ein Schmetterlingsflügel zeigt sein farbschillerndes Schuppenmuster im Großformat, Bakterien an Bodenkörnchen leuchten unter dem Fluoreszenzmikroskop vor schwarzem Hintergrund auf. Solche Bilder sind schön, und die Schönheit beeindruckt oft erst einmal mehr, als das, was man daraus lernen kann. Je nachdem, was bei den Gruppen jeweils Thema war, sammeln sich Fotos aus unseren mikrofotografischen Streifzügen durch den Mikrokosmos an.
... Ein schöner Termin heute morgen: Der Verein Initiative Kinder von Tschernobyl Seifhennersdorf e.V., der den Kindern einen Erholungsaufenthalt in Deutschland ermöglicht, war mit 11 Kindern zu Gast im Mikroskopikum. Eine kleine Gruppe, die sich gut betreuen ließ. Ob Rädertierchen an Wasserlinsen-Wurzeln im Teichaquarium, Mini-Edelsteine mit böhmischem Granat im Elbesand oder Milben und Springschwänze im Waldboden-Terrarium: zu finden gab es genug. Und besonderen Spaß machte bei dem heißen Wetter das „Bärtierchen-Karussell“ (die Handzentrifuge) - denn wenn man schnell genug dreht, hat man außer dem Konzentrat im Reagenzglas auch noch den kühlenden Wind wie von einem Gebläse. Das ist wie mit dem Kaffee aus dem Becherglas im Labor - manche Dinge müssen einfach ab und zu zweckentfremdet werden, auch wissenschaftliche.
... Blauquarze des Rumburger Granits im Sand der Mandau gesucht und gefunden. Die Haüyne der Osteifel haben natürlich eine viel schönere Färbung. Dafür sind die Blauquarze aber härter - ausgleichende Gerechtigkeit
Die vielen "Goldplättchen" sind leider nur verwitterter Glimmer aus dem Granit ... schön sind sie trotzdem.